I. Leitziele unserer Arbeit (Grundschule)
Wir verstehen uns als starkes Team, das gemeinsam mit Eltern eine Lernatmosphäre schafft, in der sich alle Kinder wohl fühlen und entsprechend ihren Möglichkeiten entwickeln können
Lesen steht als Schlüsselqualifikation für alle Fächer im Zentrum unserer Unterrichtsarbeit.
Mit zielgerichteten Methoden befähigen wir die Kinder, sich Wissen eigenständig zu erarbeiten und zu einem respektvollen Umgang mit anderen Menschen zu finden.
II. Pädagogische Grundsätze (Grundschule)
II. Pädagogische Grundsätze
1. Unser Platz in der EvB
In der Emil–von–Behring Schule werden derzeit etwa 620 Kinder und Jugendliche in 27 Klassen unterrichtet. Hiervon besuchen ungefähr 80 Schülerinnen und Schüler die Grundschule, jede Jahrgangsstufe ist mit einer Klasse vertreten.
Um den Grundschülern ein eigenes Ambiente zu ermöglichen, in welchem sie sich bewegen, leben und arbeiten können, sind alle vier Klassen in einem Aufgang gemeinsam untergebracht. Jeweils zwei Klassen sind durch einen Flur verbunden, der für Gruppenarbeit genutzt wird. Unser häufig genutzter „5.Klassenraum“, die Grundschulbibliothek, befindet sich im gleichen Aufgang.
Uns steht ein eigener, mit Hilfe der Eltern gestalteter Spielplatz zur Verfügung, der in den Pausen in der Regel von Grundschullehrerinnen beaufsichtigt wird. Zusätzlich können die Kinder auch den großen Schulhof nutzen sowie das Angebot der sich dort befindlichen Cafeteria – hier wird an den meisten Wochentagen zudem ein Mittagessen angeboten.
2. Vorteile unserer großen verbundenen Schule
Die Grundschule der EVB genießt durch die Größe der verbundenen Schule besondere räumliche Vorteile, d.h. sie kann eine Vielzahl von Räumen nutzen, die für eine Grundschule nicht selbstverständlich sind.
So steht der Grundschule z.B. ein in Klassengröße eingerichteter Computerraum zur Verfügung, den wir ab dem 1. Schuljahr zur regelmäßigen Arbeit an Lernprogrammen nutzen.
Des Weiteren ist es uns möglich, den Sportunterricht in der großen und attraktiven, neu sanierten Sporthalle zu halten, welche den Kindern einen besonders großen Bewegungsraum bietet.
In der Turnhalle können wir ebenfalls die Schulbühne mit moderner Beleuchtungsanlage zu regelmäßigen Aufführungen nutzen, wie z.B. für das Weihnachtsmusical oder für Einschulungs- und Abschiedsfeiern.
Für unsere AG-Arbeit am Nachmittag wie z.B. Werken mit Holz stehen der Grundschule außerdem die Werkräume zur Verfügung sowie auch die Schulküche zum Kochen und Backen.
3. Struktur eines Schulvormittags
Unsere Klassen stehen den Kindern schon ab 7:45 Uhr offen. In der Regel ist die Klassenlehrerin schon da und steht für erste Kontakte, Gespräche und ein ruhiges „Hineingleiten“ in die kommenden Stunden zur Verfügung.
Daran schließt sich von 8 Uhr bis 9:30 Uhr der erste Unterrichtsblock an. In dieser Zeit findet in der Regel ein thematisch und methodisch zusammenhängender Klassenlehrerunterricht statt. Für die ersten beiden Schuljahre endet dieser Zeitabschnitt mit einer gemeinsamen Frühstücks- und Vorlesezeit.
Es schließt sich eine Pause von 20 Minuten an.
Im zweiten und dritten Unterrichtsblock sind flexiblere Regelungen nötig, da mehr Fachunterricht mit Einzelstunden integriert werden muss. Nach dem Unterricht können die Kinder bis 17.00 Uhr betreut werden:
Konzept zur Verzahnung der Betreuung 1./2. und 3./4. Klasse
und zur qualitativen Hausaufgabenbetreuung
an der EvB
Im Rahmen des Ausbaus unseres Ganztagsangebotes haben wir uns im letzten Halbjahr auf den Weg gemacht, die bestehenden Betreuungsgruppen der Klassen 1/2 und 3/4 mehr miteinander zu verknüpfen. Den Kindern der 3./4. Klasse sollte ermöglicht werden, an den AGs der Schule teilzunehmen und vorher ihre Hausaufgaben zu erledigen. Die Kinder der 1./2. Klasse sollten in gemischten Hausaufgabengruppen und gemeinsamen Betreuungs-angeboten (Klasse 1 bis 4) von den älteren Kindern profitieren.
Von dienstags bis donnerstags wurden die Hausaufgaben in zwei jahrgangsgemischten Gruppen erledigt. Hier standen den Kindern Frau Kurdumow, Herr Eismann und eine Lehrerin mit Rat und Tat zur Seite. Uns Lehrerinnen bot sich die Möglichkeit, die Kinder bei den Hausaufgaben zu erleben und zu unterstützen.
Nach einem halben Jahr des Erprobens waren die Erfahrungen durchweg positiv: Betreuer, Lehrer, befragte Eltern und Kinder sind von dem Konzept begeistert. Während der Hausaufgabenzeit herrschte eine ruhige, angenehme Arbeitsatmosphäre. Die Großen halfen den Kleinen, Lehrer und Betreuer konnten sich gut um einzelne Kinder kümmern.
So freut es uns sehr, dass wir das Konzept im neuen Schuljahr fortführen und sogar noch erweitern können: Fand bisher die qualitative Hausaufgabenbetreuung von dienstags bis donnerstags statt, so kommt jetzt der Montag noch hinzu.
Freitags bekommen die Kinder ab der 2. Klasse Lesehausaufgaben und ab der 3. Klasse evtl. Übungsaufgaben für anstehende Klassenarbeiten. Diese sollen am Wochenende zu Hause erledigt werden.
Noch eine Bitte: In der Hausaufgabenzeit sollten die Kinder nicht abgeholt werden!
Zeit |
Montag |
Dienstag |
Mittwoch |
Donnerstag |
Freitag |
7.45-8.00 |
Offener Anfang |
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8.00-9.30 |
1. Unterrichtsblock |
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9.30-9.50 |
Hofpause |
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9.50-11.20 |
2. Unterrichtsblock |
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11.20-11.40 |
Hofpause |
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11.40-13.10 |
3. Unterrichtsblock |
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Schluss nach 5. Std. 1./2. Klasse |
Schluss nach 4. Std. 1./2. Klasse, Betreuung |
Schluss nach 4. Std. 1./2. Klasse, Betreuung |
Schluss nach 4. Std. 1./2. Klasse, Betreuung |
Schluss nach 5. Std. 1./2. Klasse |
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Schluss nach 6. Std. 3./4. Klasse |
Schluss nach 5. Std. 3./4. Klasse |
Schluss nach 5. Std. 3./4. Klasse |
Schluss nach 5. Std. 3./4. Klasse |
Schluss nach 6. Std. 3./4. Klasse |
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12.25-13.00 Montag 3./4. 13.10-13.30 |
Mittagessen und Spielpause |
Mittagessen keine Hausaufgaben 14.00-15.00: Jahr-gangsübergreifende Betreuungsangebote 15.00-17.00: Betreuung wie gewohnt |
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13.00-14.00 Montag: 13.30-14.30 |
Qualitative Hausaufgabenbetreuung |
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14.00-17.00 |
Betreuung |
14.00-15.30: für 3./4. Klasse mögliche Teilnahme an AGs 14.00-15.00: Jahrgangsübergreifende Betreuungsangebote 15.00-17.00: Betreuung wie gewohnt |
4. Stundentafel und Lehrereinsatz
Im ersten und zweiten Schuljahr ist der Stundenplan der Kinder mit insgesamt 22 Stunden pro Woche bereits gut gefüllt: Zum Unterricht gehören sechs Stunden Deutsch, fünf Stunden Mathematik, je zwei Stunden Sachunterricht, Kunst, Religion und Sport, eine Stunde Musik, eine Literaturstunde und eine Klassenlehrerstunde.
Die Literaturstunde wird hauptsächlich für die tägliche stille Lesezeit genutzt (siehe Lesekonzept). Dank der Klassenlehrerstunde können wir täglich eine gemeinsame Frühstückszeit einplanen.
Im dritten und vierten Schuljahr kommen je zwei Stunden für Englisch, Schwimmen und Sachunterricht und eine Chorstunde hinzu. Dafür entfallen die sechste Deutschstunde und die Klassenlehrerstunde. Insgesamt haben die Kinder also 27 Wochenstunden.
Während ihrer Grundschulzeit brauchen die Kinder feste Bezugspersonen. Daher steht bei uns das Klassenlehrerprinzip im Vordergrund. In der Regel führt eine Lehrerin ihre Klasse vom ersten bis zum vierten Schuljahr. Sie unterrichtet als Klassenlehrerin Deutsch und Sachunterricht und nach Möglichkeit auch Kunst und Musik. Diese Fächer werden besonders in den ersten beiden Jahren fächerübergreifend gestaltet und erscheinen im Stundenplan der Kinder unter dem Begriff Gesamtunterricht (GU). Sofern die Klassenlehrerin nicht selbst Sport und Religion unterrichtet, kommt hierfür eine Fachlehrerin hinzu, ebenso wie für Englisch.
Die zweite kontinuierliche Bezugsperson ist die Mathe-Lehrerin. Sie begleitet die Kinder ebenfalls vom ersten bis zum vierten Schuljahr.
Mit diesem Konzept haben die Kinder zwei vertraute Bezugspersonen, die vom ersten Schultag an ihre Entwicklung begleiten sowie über einen langen Zeitraum Lernfortschritte beobachten und somit am Ende der Grundschulzeit eine verlässliche Einschätzung für die weitere mögliche Schullaufbahn der Kinder geben können.
5. Grundschule heute – mehr als Lesen und Schreiben lernen
Grundschulkinder werden zwar im ungefähr gleichen Alter eingeschult, können sich aber hinsichtlich ihres kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsstandes erheblich unterscheiden – nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu drei Jahren. Dies gilt es in der Grundschule – als einer „Schule für alle“ – zu berücksichtigen.
Wir möchten die Kinder dort abholen, wo sie sich in ihrer jeweiligen Entwicklung befinden. Hierzu gehört auch die Einbeziehung von Besonderheiten im persönlichen Umfeld der Kinder, wie etwa einschneidende Veränderungen in familiären Gefügen, erhöhte berufliche Mobilitätsanforderungen an die Eltern, unangemessener Medienkonsum oder „Terminstress“ in der Freizeit. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns deshalb sehr wichtig. Kontakte zum nahe gelegenen Hort und zu den abgebenden Kindergärten sind ebenfalls von Bedeutung. Bisweilen sind zusätzliche Beratungen mit dem schulpsychologischen Dienst oder auch dem Jugendamt erforderlich.
Die Grundschule ist nach wie vor der Ort, an dem die Grundlagen für eine erfolgreiche Schullaufbahn gelegt werden.
Üben und Lernen im eigenen Tempo sowie nach persönlichen Interessen fördern die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes. Wir arbeiten von Beginn an mit einer breit gefächerten Auswahl von Arbeitsmaterialien. Die Kinder können mit Leselernplänen und Zusatzarbeitsmappen auf unterschiedlichem Niveau üben. Zudem lernen sie die Arbeit an Stationen schon bald nach Schulanfang kennen. Stationsarbeit findet in allen Fächern Eingang und fördert neben der Eigenständigkeit auch die Kreativität und den Spaß an den Unterrichtsinhalten. Des Weiteren gehören zu unserem Schulalltag die Arbeit mit Tagesplänen und thematischen Arbeitsmappen sowie die kontinuierliche Übung sozialer Arbeitsformen wie z.B. Partner- und Gruppenarbeit.
Gelegentliche Projekte innerhalb der Klassen ergänzen unseren inhaltlich – methodischen Rahmen.
Besonderen Wert legen wir auf eine gute Atmosphäre und ein klar geregeltes Zusammenleben in den Klassen sowie der gesamten Grundschule. Dies gibt den Kindern Rückhalt und fördert ein positives, soziales Verhalten. Wir leben deshalb in allen Klassen mit vergleichbaren, einfachen Grundregeln, die wir mit den Kindern in Gruppenarbeit herausgearbeitet haben.
Mit Hilfe neuer sozialer Trainingsformen sind wir derzeit dabei, den Kindern Wege zum Verständnis der Konfliktursachen und zu alternativen Verhaltensmöglichkeiten zu ebnen.
6. Methodentraining
Gut eingeübte Methoden entlasten die Lehrkraft und geben den Kindern Sicherheit.
Orientiert an unserem Leitziel ergibt sich die Förderung einer angenehmen Lernatmosphäre aus der Kompetenz, vernünftig und respektvoll miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren.
Um gut vorbereitet in die Zukunft gehen zu können, braucht es Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation sowie grundlegende Ordnungsprinzipien und Arbeits-methoden.
Zur Förderung der Kommunikation und Kooperation zu fördern, arbeiten wir mit folgenden Methoden:
Einführen von Gesprächs- und Klassenregeln
Strukturierung der Gruppenarbeit (Zeitwächter, Schreiber, Zeichner)
Formen der Gruppenbildung
Partnerinterview
Doppelkreis
Netzwerk
Forscherspiel
Echorunde
Museumsrundgang
Schreibgespräch
Lernspirale
Die Lesekompetenz wird hauptsächlich im Deutsch-, Mathematik- und Sachunterricht, aber auch in Kunst, Musik und Religion mit folgenden Methoden gefördert:
Merkzettel schreiben
Markieren von Schlüsselwörtern
Frage-Antwort-Spiel zu Texten
Fragen zum Text beantworten und entwickeln
Präsentation und Vortrag im Lesethron
Lernspirale
Aus dem Bereich Ordnungsprinzipien und Arbeitsmethoden lernen die Kinder kennen:
Führen eines Hausaufgabenheftes
Farbsystem für die einzelnen Unterrichtsfächer
Heftgestaltung und –strukturierung
Arbeiten mit dem Time-Timer
Arbeitsplatzgestaltung
Erstellen von Mindmap und Cluster
Lernspirale
In einem Methodencurriculum wurde am 15.09.09 festgelegt, in welchem Jahrgang die jeweiligen Methoden eingeführt werden sollen. Im Mai eines jeden Schuljahres soll mit Hilfe eines Evaluationsbogens erfasst werden, ob die entsprechenden Methoden eingeführt wurden und wie gut die Kinder sie beherrschen. Der Bogen (siehe Anhang) ist von der Lehrkraft auszufüllen. In einer anschließenden Grundschulkonferenz findet ein Austausch über den Stand der Methodenkompetenz statt.
7. Noten und Zeugnisse
Wie an allen Grundschulen üblich erhalten die Kinder im ersten Schuljahr auch bei uns noch keine Noten. Die Entwicklung des Lernens sowie des Arbeits- und Sozialverhaltens wird am Ende des ersten Schuljahres in einer schriftlichen Beurteilung dokumentiert.
Unserer Einschätzung nach können Kinder in den ersten Grundschuljahren noch nicht souverän mit Noten umgehen und sehen sich schon früh einem Leistungsdruck ausgesetzt. Um die Freude am Lernen und am eigenen Fortschreiten möglichst lange aufrecht zu erhalten, bekommen die Kinder seit dem Schuljahr 2011/12 auch in der zweiten Klasse noch keine Noten. Stattdessen wird am Ende des Schuljahres ihr Entwicklungsstand in den einzelnen Kompetenzbereichen eines jeden Faches entsprechend den Bildungsstandards ausführlich beurteilt.
Im dritten Schuljahr werden die Kinder behutsam an Noten herangeführt. Erste benotete Klassenarbeiten in Deutsch, Mathe und Sachunterricht werden geschrieben. Jeweils zum Halbjahr und zum Schuljahresende gibt es dann in der dritten und vierten Klasse Notenzeugnisse, die wiederum durch eine ausführliche Beurteilung des Kompetenzentwicklungsstandes in den einzelnen Fächern und im Sozial- und Arbeitsverhalten ergänzt werden.
Durch diese ausführlichen Beurteilungen erhalten sowohl die Eltern wie auch die Kinder eine differenzierte Rückmeldung darüber, in welchen Bereichen die Stärken und Schwächen der Kinder liegen.
8. Außerschulische Aktivitäten
Wir legen großen Wert darauf, Aktivitäten außerhalb des Unterrichts als einen Bestandteil unserer Unterrichtsarbeit zu pflegen.
Unterrichtsinhalte lassen sich dort besonders lebensnah und einprägsam vermitteln. Damit die Kinder z.B. den Kontakt zu Pflanzen und Tieren, die Begegnung mit der Natur und das Stärken des sozialen Bewusstseins auch im außerschulischen Umgang miteinander und an unterschiedlichen Lernorten nachhaltig schätzen lernen, haben sich eine Vielzahl von regelmäßig stattfindenden Aktivitäten in unserer Grundschularbeit bewährt.
Gemeinsame Aktivitäten der vier Grundschulklassen:
- Wanderungen in unsere schulnahe Umgebung, die viele sehenswerte
und reizvolle Ziele zu bieten hat.
- Regelmäßige Besuche der Theateraufführungen des hessischen
Landestheaters Marburg in der Vorweihnachtszeit.
- Planung und Durchführung von Sommerfesten im Wechsel mit
Projektwochen zu unterschiedlichen Themen.
Die Sommerfeste binden Eltern und Kinder in die Vorbereitung mit
ein. Eltern und Kinder helfen beim Aufbau der Spiel- und
Bastelstationen, Eltern beaufsichtigen Getränkestationen und
organisieren ein Buffet. Bewährt hat sich hier auch ein
Bücherflohmarkt.
In der Projektwoche arbeiten Kinder an ausgewählten Themen und
können sich gemäß ihren Neigungen länger und intensiver damit
beschäftigen.
Aktivitäten der einzelnen Klassen:
- Erkundung der näheren Umgebung der Schule, kleine Wanderungen
zu den Wohnhäusern der Kinder
- Stadtrundgänge und Museumsbesuche in Marburg.
Besonders auch im Rahmen des Sachunterrichts bietet Marburg
und Umgebung eine Fülle von für unsere Grundschulkinder schnell
zu erreichender, reizvoller und interessanter Ziele wie z.B. der
Besuch des Marburger Schlosses mit Schlosspark, der historische
Marktplatz und die mittelalterliche Altstadt, die Elisabethkirche
und andere historische Gebäude und Museen.
- Naturkundliche Exkursionen wie z.B. der Besuch des
Jugendwaldheimes Rossberg sowie die Zusammenarbeit mit dem
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz).
Die Kinder haben hier die Möglichkeit, sich intensiv mit
naturkundlichen Themen auseinanderzusetzen und wertvolle
Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln.
- Besuch der Stadtbücherei
- Einladung von Eltern als Experten in den Unterricht oder Besuch
ihres Arbeitsbereiches, um von ihnen zu lernen und etwas über ihre
Arbeit oder auch Hobbies zu erfahren.
- Planung und Durchführung von Klassenfahrten, die die
Gemeinschaft und besonders auch die Selbstständigkeit der
Kinder fördern.
- Besuch des TÜVs Hessen in der Klasse zum Thema Strom.
Die Kinder erfahren hier sehr kindgerecht Wichtiges rund um das
Thema Strom, werden zum Bau eines Stromkreises angeleitet
und experimentieren damit.
- Vorbereitung und Durchführung der Radfahrprüfung in der 4.
Klasse auf dem Verkehrsübungsplatz der Jugendverkehrsschule
Marburg.
- Planung und Durchführung von Klassenfesten.
Es hat sich bewährt, jeweils ein Klassenfest im Herbst oder in der
Weihnachtszeit zu planen sowie je nach Neigung z.B. ein Grillfest
im Sommer. Eltern und Schüler werden hier in die Planung
miteinbezogen und können je nach Lust und Neigung zum Gelingen
und zur Programmgestaltung beitragen.
III. Schwerpunkte unserer inhaltlichen Arbeit (Grundschule)
1. Deutschunterricht
Unser Deutschunterricht orientiert sich an den Bildungsstandards für das Fach Deutsch. Im folgenden Lesekonzept wird unsere Arbeit im Anfangsunterricht ausführlich dokumentiert.
Im dritten und vierten Schuljahr arbeiten wir mit dem Pusteblume Sprach- und Lesebuch sowie mit differenzierten Lesekarteien und Arbeitsmappen.
Wir arbeiten zurzeit an einer veränderten Diktatpraxis, d. h. weg von den herkömmlichen Diktaten hin zur aktiven Anwendung von Rechtschreibregeln und dem Gebrauch des Wörterbuches.
2. Lesekonzept / Grundschulbibliothek
Einleitung
Welche Methoden, welche Fibeln sind die richtigen, um lesen und schreiben zu lernen? Diese Frage wird immer wieder gestellt.
Betrachten wir die unterschiedlichen Voraussetzungen, mit denen Kinder in die Schule kommen, wird es schwierig, sich auf nur einen Weg festzulegen. Mit Sicherheit würde nur eine Methode oder nur ein Erstlesewerk nicht allen Kindern gerecht werden.
Zu Schulbeginn gibt es stets einige Kinder, die schon lesen können. Andere kennen lediglich die Buchstaben ihres Namens. Manche hingegen haben die größten Schwierigkeiten mit der Schriftsprache, es fällt ihnen schwer, Formen und Laute der Buchstaben voneinander zu unterscheiden und sie sich einzuprägen. Hinzu kommen die Kinder mit Migrationshintergrund.
Hier bedarf es vielfältiger Methoden, die möglichst viele Sinne in kindgemäßer Art ansprechen und so zu Lernfortschritten in individuellem Maße führen.
So bräuchten z. B. diejenigen Schulanfänger, die beste Voraussetzungen in allen Wahrnehmungsbereichen mitbringen, im Grunde lediglich eine Anlauttabelle zum Erwerb unserer Schriftsprache. Andere hingegen – und dies ist in der Regel die Mehrheit – bedürfen einer systematischen, strukturierten Bearbeitung von Lauten und Buchstaben.
Unsere verbindlichen Vereinbarungen
Aus den oben genannten Vorüberlegungen heraus haben wir uns im Kollegium geeinigt, den Kindern verschiedene Wege anzubieten.
Die folgenden Materialien und Prinzipien stellen eine verbindliche Grundlage dar, die von jeder Lehrkraft durch eigene Ideen ergänzt werden kann.
Da wir seit Jahren gute Erfahrungen damit gemacht haben, nutzen wir die Materialien des Tobi-Erstlesewerkes. Die Kinder werden von den Fibel-Figuren und den fortlaufenden Inhalten positiv motiviert und die Zusatzmaterialien bieten zahlreiche Übungsmöglichkeiten mit verschiedenen Methoden und Niveaus.
In den ersten Wochen wird langsam aufbauend das Buchstabentor von Reichen eingeführt. Damit werden gemäß dem Prinzip Lesen durch Schreiben die ersten gelenkt-aktiven Versuche im Schriftspracherwerb eingeleitet und motiviert.
Eine ideale Ergänzung stellt das Material von Frau von Ende dar. Es bietet zu jedem Buchstaben Bild- und Wortmaterial an, mit dem die Kinder ihrem eigenen Lernstand gemäß Wörter akustisch und optisch analysieren können.
Als Unterstützung nutzen wir die Marburger Handzeichen. Von dieser begleitenden Gebärdensprache profitieren vor allem die Kinder mit ungünstigeren Lernvoraussetzungen.
Zur weiteren Differenzierung und Förderung wird mit der Ideenkiste von Erika Brinkmann und Hans Brügelmann gearbeitet.
Elemente des sprachlichen Anfangsunterrichts
In Anlehnung an das Modell des Lernens nach den Vier Säulen von Brinkmann / Brügelmann liegen dem komplexen Vorgang des Lesenlernens und dem verständigen Umgang mit Schriftsprache vier Elemente zugrunde. Sie stehen in enger Wechselwirkung zueinander.
Freies Schreiben eigener Texte – Lesen durch Schreiben
Systematische Einführung von Schriftelementen und Leseverfahren
Gemeinsames (Vor-) Lesen von Kinderliteratur
Aufbau erster Rechtschreibstrategien
Freies Schreiben eigener Texte – Lesen durch Schreiben
Texte zu verstehen und zu bearbeiten basiert auf der Fähigkeit, Texte selbst aktiv konstruiert zu haben. Je differenzierter und komplexer die eigene Textproduktion ist, desto größer wird die allgemeine Textkompetenz.
Daher führen wir bereits in den ersten Schultagen das Buchstabentor von Reichen ein. Mit vielfältigen Anlautspielen werden die Kinder mit dem Buchstabentor vertraut gemacht. Anschließend werden kurze, lautgetreue Wörter zunächst gemeinsam in Laute zerlegt. Dabei ist es wichtig, beim Sprechen auf die Mund- und Lippenbewegung zu achten. Zu jedem Laut wird nun der entsprechende Buchstabe gesucht und aufgeschrieben. Jetzt steht den ersten eigenen Schreibversuchen nichts mehr im Weg.
Die Arbeit am Buchstabentor vermittelt den Kindern die Technik, wie sie von der gesprochenen Sprache zum geschriebenen Wort finden. Sie erfahren das erste grundlegende Prinzip unserer Schriftsprache, die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben. Hierbei wird individuell an den Lernvoraussetzungen der Kinder angeknüpft: Während die einen zunächst beim Schreiben einzelner Wörter bleiben, können die leistungsstärkeren schnell zum Verfassen erster Sätze und kleiner Texte kommen.
Anregungen zum Freien Schreiben finden die Kinder durch Bilder, die sie sich aussuchen können, durch Fotos von Klassenausflügen, durch das Anlegen von Geschichtenheften oder durch den Klassenbriefkasten.
Systematische Einführung von Schriftelementen und Leseverfahren
In den ersten Monaten wird den Kindern die Bedeutung des Anlautprinzips vermittelt, da hierüber der Zugang zum Buchstabentor und damit zum Lesen durch Schreiben eröffnet wird. Der Anlaut ist für die Kinder leicht zu analysieren, der Endlaut und die Laute in der Wortmitte erfordern fortgeschrittene Übung und sind im Grunde erst sicher analysierbar, wenn das Verständnis des Anlauts gegeben ist.
Hilfreich sind hier das konsequente Arbeiten im ABC-Heft mit Bildern und Wörtern zum Laut der Woche sowie das Sammeln von Gegenständen mit gleichem Anlaut in einer Buchstabenkiste oder auf einem Buchstabentisch.
Das Material von Frau von Ende bietet zahlreiche, differenzierte Übungen zur Lautanalyse.
Anhand des Tobi-Materials wird in der Regel ein Buchstabe pro Woche eingeführt. Nachdem der entsprechende Laut zugeordnet ist, wird das Schriftzeichen geübt: Der Buchstabe wird z. B. in Zeitungen gesucht, er wird geknetet, gedruckt, erfühlt, in Sand geschrieben oder auf dem Springseil abgelaufen.
Parallel hierzu wird das entsprechende Handzeichen eingeführt und damit die Entwicklung im sensomotorischen Bereich gefördert. Laut und Buchstabe werden besser gespeichert und Wörter können leichter durchgliedert werden. Die Analyse und Synthese von Lauten wird sichtbar und begreifbar. Das Zusammenschleifen von Buchstaben zu Wörtern gelingt leichter.
Gemeinsames (Vor-) Lesen von Kinderliteratur
Vom ersten Schultag an werden in der Klasse täglich ein Bilderbuch und später ein fortlaufendes Buch vorgelesen. Dies kann während der Frühstückspause oder im Sitzkreis geschehen. Vorgelesene Bücher bleiben noch eine Zeit lang in der Klasse, damit die Kinder sie noch einmal anschauen und selbst lesen können. Grundsätzlich sollte eine große Auswahl an Bilderbüchern in der Lese-Ecke vorhanden sein, damit jedes Kind ein ansprechendes Buch zum Stöbern findet. Die Kinder entscheiden mit, welches Buch für alle vorgelesen werden soll. Unsere Bücherei bietet hierfür einen guten Fundus.
Um den Kindern die Gelegenheit zu geben, sich die Bücher in Ruhe anzuschauen, hat es sich bewährt, bereits in den ersten Wochen eine Stille Lesezeit von ca. 10 Minuten einzuführen. Sehr gut bietet sich hier die Zeit direkt nach der Begrüßung um 8.00 Uhr an. Feste Regeln wie absolute Stille und das Klingeln eines Weckers, das die Lesezeit beendet, werden von den Kindern schnell akzeptiert und später sogar eingefordert.
Aufbau erster Rechtschreibstrategien
Der Methode Lesen durch Schreiben wird vor allem vorgeworfen, dass Kindern das Erlernen der Rechtschreibung erschwert wird, da sie zu lange auf der alphabetischen Strategie verweilen. Diese Methode hat nicht das richtige Schreiben zum Ziel, sondern das Lesen. Lesen durch Schreiben stärkt die alphabetische Strategie, die Grundlage für das Erlernen einer guten Rechtschreibung. Die Lehrkraft muss dann aber über die fachdidaktische Kompetenz verfügen, die Kinder vom lautgetreuen zum orthographischen Schreiben zu führen.
Aufgrund der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen muss bei jedem Kind zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den zunächst so wichtigen Prozess des lautgetreuen Schreibens eingegriffen werden: Orthographische Strategien des Schreibens werden von Kindern zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten erreicht. Von einigen Kindern wird zu früh etwas verlangt, das sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht leisten können. Darin liegt oft die Tragik von LRS-Kindern, sie brauchen mehr Zeit.
Im ersten Schuljahr kann man also nur von der Anbahnung erster Rechtschreibstrategien sprechen:
Mut und Lust zum Schreiben
Sicherheit in der alphabetischen Strategie
fast alle Buchstaben sind bekannt
Wörter mit sp/Sp und st/St
Endungen: -er, -en, -el
Wortgrenzen
Kleinbuchstaben im Wort
Sprachgefühl entwickeln: Was ist ein Satz?
Satzanfänge werden groß geschrieben
Was ist ein Namenwort?
erste orthographische Strategien an Häufigkeitswörtern
klares, deutliches Schriftbild
Beherrschen der Handzeichen
Erhaltung und Förderung der Lesemotivation
Der Lesepass
Die Stille Lesezeit wird auch im zweiten und dritten Schuljahr fortgeführt. Ihren Lesestoff wählen die Kinder nach wie vor selbst, es besteht lediglich die Verpflichtung zu lesen. Somit erhält jedes Kind die Möglichkeit, entsprechend seinen Interessen und seinem eigenen Lesetempo zu lesen.
Titel und Autor der gelesenen Bücher werden in einen Lesepass eingetragen. Mit einem lachenden, weinenden oder neutralen Gesicht halten die Kinder hier auch fest, wie ihnen die Bücher gefallen haben, und üben somit eine erste kleine Kritik.
Die Stille Lesezeit eignet sich für die Lehrkraft sehr gut, sich von einzelnen Kindern vorlesen zu lassen und nach der Partnermethode mit ihnen das Lesen zu üben (Partnerlesen: das Kind liest vor, der Erwachsene liest still mit. Gerät das Kind bei einem Wort ins Stocken, liest der Erwachsene das Wort. Anschließend liest das Kind weiter).
Die gemeinsame Lektüre
Während die Kinder in der Stillen Lesezeit in ihren selbstgewählten Büchern lesen, wird bei der Klassenlektüre ein Buch von allen gemeinsam gelesen. Hierfür eignen sich besonders Bücher, mit deren Inhalt sich auch im Sachunterricht beschäftigt wird, wie etwa Franziska und die Kuh zum Thema Bauernhof, Der Findefuchs zum Thema Fuchs, Hanno malt sich einen Drachen zum Thema Ich und die anderen / Stärkung des Selbstbewusstseins.
Mit Hilfe von Lesebegleitheften wird der Inhalt der Bücher erarbeitet und in Unterrichtsgesprächen findet ein Austausch über das Gelesene statt. Hierbei bringen die Kinder eigene Erfahrungen ein, gewinnen Informationen und erweitern ihre Weltsicht.
Förderung des Leseverständnisses im Sachunterricht
Spätestens im Laufe des zweiten Schuljahres werden die Kinder an das Arbeiten an Stationen herangeführt. Hierfür eignen sich alle jahreszeitlichen Themen oder die Beschäftigung mit Tieren wie z. B. mit dem Eichhörnchen und dem Fuchs.
Die Förderung des Leseverständnisses besteht zum einen darin, dass die Kinder anhand von Aufgabenkarten selbständig herausfinden müssen, was an den einzelnen Stationen zu tun ist, ob sie etwa etwas basteln, lesen oder malen sollen und welches Material sie dafür benötigen.
Zum anderen sind einige Stationen so vorbereitet, dass kleine Texte zu lesen und anschließend Fragen zu beantworten sind. Zur Erfassung der Texte müssen z. B. Schlüsselwörter markiert, Merkzettel geschrieben und der Inhalt der Texte einem Partner erzählt werden. Die Kinder üben, einem Text Sachinformationen zu entnehmen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
Unabhängig vom Lernen an Stationen werden die Kinder immer wieder aufgefordert, in der Bibliothek nach Büchern zum jeweiligen Thema zu suchen, darin zu lesen und ihren Mitschülern darüber zu berichten. Die Bücher werden dann auf einem Thementisch in der Klasse ausgelegt und stehen so auch für die Stille Lesezeit zur Verfügung. Natürlich können auch entsprechende Bücher von zu Hause mitgebracht werden.
Antolin
Im Laufe des zweiten, spätestens zu Beginn des dritten Schuljahres werden die Kinder in das Internetprogramm Antolin eingearbeitet. Hier beantworten die Kinder zu einem vorher gelesenen Buch Fragen. Für jede richtige Antwort werden Punkte auf einem persönlichen Lesekonto gutgeschrieben. Ist eine gewisse Anzahl an Punkten erreicht, kann die Lehrerin eine Lese-Urkunde ausdrucken.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Antolin die Kinder sehr motiviert, zu Hause Bücher zu lesen. Zum einen geht diese Motivation allein schon von dem Medium Computer aus und der Erfahrung, das Leseprogramm selbständig bedienen zu können. Zum anderen können die Bücher nach eigener Interessenslage und individuellem Lesevermögen ausgewählt werden. Zum dritten werden die meisten Kinder davon angespornt, Punkte verdienen und eine Urkunde erhalten zu können.
Da Antolin im Internet zu Hause ist und die Kinder über ein eigenes Passwort zu ihrem Lesekonto kommen, kann und soll Antolin in den Öffnungszeiten der Bücherei wie auch in der Freizeit zu Hause genutzt werden.
Die Eltern werden darüber informiert, dass sie die Lese-Entwicklung ihres Kindes von zu Hause aus mitverfolgen können, und werden dazu aufgefordert, ihre Kinder bei der Arbeit mit Antolin zu unterstützen.
Grundschulbibliothek
Die Ausstattung
Unsere Grundschule verfügt über eine eigene Bibliothek, die in einem gemütlichen Raum unter dem Dach untergebracht ist. Hier finden die Kinder über 1200 Lese- und Sachbücher, angefangen von Bilderbüchern, Erstlesebüchern mit wenig Text bis hin zu spannenden Kinder- und Jugendromanen. Außerdem stehen viele Gesellschaftsspiele sowie vier Computer zur Verfügung, die mit Internetzugängen und Lernprogrammen ausgestattet sind.
Die Öffnungszeiten
Die Bibliothek ist immer dienstags und mittwochs in der fünften Stunde geöffnet. Betreut wird die Öffnungszeit von Eltern. Sie führen die Aufsicht, leiten die Bücherausleihe, sortieren zurückgebrachte Bücher wieder ein und mahnen überfällige Bücher.
Die Kinder sprechen zu Hause ab, wann sie in die Bücherei gehen, und können dort während der Öffnungszeit schmökern, gemeinsam Spiele spielen, am Computer Budenberg, Lernwerkstatt oder Antolin bearbeiten und natürlich Bücher ausleihen.
Die Nutzung innerhalb des Unterrichts
Im Rahmen des Deutschunterrichts gehen wir mit der gesamten Klasse regelmäßig in die Bücherei und versammeln uns in der gemütlichen Lese-Ecke. Die Kinder stellen nach vorher erarbeiteten Kriterien gelesene Bücher vor und machen sich so gegenseitig neugierig auf neue Lese-Abenteuer.
Alle acht Wochen etwa sucht sich jedes Kind zwei Bücher aus und stellt sie in die Lese-Ecke der Klasse. So ergibt sich eine klasseneigene Auswahl für die tägliche stille Lesezeit.
Wenn es passt und parallel zur Öffnungszeit eine Deutschstunde liegt, kann die Hälfte der Klasse mit einem Lese-Auftrag in die Bücherei geschickt werden. Die verbleibenden Kinder üben währenddessen mit ihrer Lehrerin lesen. Beim nächsten Mal wird natürlich abgewechselt.
Im Sachunterricht wird die Bücherei als Infothek genutzt: Einzelne Kinder werden beauftragt, zu bestimmten Sachthemen Bücher für die Klasse auszuleihen.
Die Aktionen rund um die Bücherei
Einige Aktionen rund um die Bücherei haben sich inzwischen fest in unserem Schulleben etabliert.
Dazu gehört der bundesweite Tag des Vorlesens, zu dem wir eine Persönlichkeit von außen in unsere Bücherei einladen, die den Kindern etwas vorliest oder erzählt.
Ab der zweiten Klasse übernachten wir in der Regel einmal pro Schuljahr in der Bücherei und gestalten mit den Kindern eine Lesenacht.
In der Vorweihnachtszeit laden wir zu einem gemütlichen Nachmittag ein, an dem Mitarbeiter der Buchhandlung Lesezeichen interessierten Eltern Kinder- und Jugendbücher als Geschenktipp für Weihnachten vorstellen. Die Kinder genießen währenddessen ein Bücher-Kino, das von uns Lehrerinnen gestaltet wird.
Bei Grundschulfesten wird die Bücherei immer mit einbezogen, sei es auch nur mit einem Bücherflohmarkt.
Je nach Möglichkeiten und finanziellen Mitteln sind wir bemüht, Autoren für Lesungen zu gewinnen. Von ihnen geht immer eine besondere Faszination und Motivation aus.
Mit den festen Öffnungszeiten und den oben genannten Bücher-Events ist die Bibliothek über den Unterricht hinaus zu einem wichtigen Treffpunkt für die Kinder wie auch für deren Eltern geworden und fördert soziale Interaktionen.
Diagnose
Diagnostische Bilderlisten
Um zu überprüfen, ob und wie weit die Kinder das alphabetische Prinzip unserer Schrift verstanden haben, werden in der Mitte des ersten Schuljahres – etwa im Januar – Schreibproben mit Hilfe der Frühform der Diagnostischen Bilderliste von Dummer-Smoch genommen. Hieraus ergeben sich Erkenntnisse sowohl über die Entwicklungsstufe, auf der sich die einzelnen Kinder auf ihrem Weg zur Schrift gerade befinden, als auch über die Bereiche, die der besonderen Förderung bedürfen, wie etwa der Wahrnehmungsrichtung, der Wahrnehmungstrennschärfe oder der Wortdurchgliederung.
Am Ende des ersten bzw. zu Beginn des zweiten Schuljahres wird die Diagnostische Bilderliste 1 durchgeführt. Hier lassen sich Fortschritte dokumentieren und erste orthographische Schreibungen überprüfen.
In der Mitte des zweiten Schuljahres – etwa im November – gibt die Diagnostische Bilderliste 2 Aufschluss über den Schreibentwicklungsstand der Kinder und Hilfen für den weiteren Ansatz im Rechtschreibunterricht.
Lernstandserhebungen
Aufschlussreiche Hinweise zum jeweiligen, individuellen Entwicklungsstand im Schriftspracherwerb erhalten wir auch durch die insgesamt sechs Lernstands-kontrollen des Tobi-Lehrganges. In einem Lernerhebungsbogen werden hier alle Bereiche von der optischen und akustischen Laut- und Zeichendifferenzierung bis hin zum sinnerfassenden Lesen dokumentiert.
Lese-Schreib-Test 1
In Einzelfällen kann zur noch differenzierteren Diagnose der Lese-Schreib-Test 1 von Wilfried Metze herangezogen werden.
Stolperwörter-Lesetest
In den ersten Wochen des zweiten Schuljahres wird mit Hilfe des Stolperwörter-Lesetests 1 von Wilfried Metze der Lesestand der Kinder ermittelt. Der Test gibt sowohl Aufschluss über das Lesetempo der Kinder wie auch über ihr Leseverständnis. Je nach dem kann mit dem Flohkiste-Lesetraining in den folgenden Monaten beides trainiert werden.
Zur Überprüfung der erzielten Fortschritte wird der Test nach einem halben Jahr wiederholt.
Hessenweiter Lesetest
Am Ende des zweiten Schuljahres zeigt uns der hessenweite Lesetest die Stärken und ggf. auch die Schwächen der Kinder im sinnerfassenden Lesen und gibt Aufschluss über den weiteren Ansatz in unserer Leseförderung.
Da sie den Entwicklungsstand der Kinder auf ihrem Weg zur Schrift und zum Lesen sehr differenziert dokumentieren und die Bereiche offen legen, die der besonderen Förderung bedürfen, stellen die genannten diagnostischen Verfahren eine solide Grundlage für die tägliche Unterrichtsarbeit sowie für Gespräche mit Eltern dar.
Elternarbeit
Eltern können viel zum Schulerfolg ihrer Kinder beitragen, indem sie Interesse an der Arbeit ihrer Kinder zeigen und deren Lernmotivation und Eigenverantwortung fördern. Um Eltern als Partner zu gewinnen, muss ein vertrauensvoller Umgang zwischen Lehrerinnen und Eltern aufgebaut und gepflegt werden.
Die Bedeutung des Lesens und eines gelungenen Schriftspracherwerbs sind immer wieder Themen unserer Elternabende.
Die Eltern werden informiert über
grundlegende Elemente des Schriftspracherwerbs
das schuleigene Konzept
die Bedeutung des Vorlesens in der gesamten Grundschulzeit und des Kommunizierens über Gelesenes
die Methode des Partnerlesens
das Internetprogramm Antolin
Außerdem werden sie gebeten, in der Bücherei mitzuarbeiten, denn ohne ihre Mithilfe sind die Öffnungszeiten derzeit nicht zu gewährleisten.
3. Mathematik
In unserem Mathematikunterricht orientieren wir uns an den Bildungsstandards für das Fach Mathematik.
Wir arbeiten mit dem Werk "Fredo und Co" aus dem Oldenbourg-Verlag.
4. Sachunterricht
Arbeitsformen
Der Sachunterricht wird häufig fächerübergreifend mit dem Deutsch- und Kunstunterricht verbunden. Neben dem Ausprobieren, Recherchieren und Dokumentieren soll die Erschließung von Texten immer wieder systematisch geübt werden (Markieren, Überschriften finden, Merkzettel schreiben, einem Partner vortragen, evtl. Plakate gestalten und präsentieren).
Im ersten und zweiten Schuljahr soll mindestens ein Thema in Form von Stationen erarbeitet werden.
Die Arbeit im Klassenzimmer soll durch Erkundungsgänge zum Entdecken und Sammeln ergänzt werden (siehe außerschulische Lernorte).
Das Gestalten und Dokumentieren im Heft und auf Plakaten soll angebahnt werden.
Im dritten und vierten Schuljahr soll mindestens ein Thema projektorientiert erarbeitet werden, d.h. die Kinder entwickeln eigene Fragen zum Thema, recherchieren mit Hilfe von Büchern, Bildern, Filmen und Internet und präsentieren ihre Ergebnisse mit Plakaten oder Themenmappen.
Mindestens ein Thema soll durch Referate und mindestens ein Thema in Form von Stationen erarbeitet werden.
Das Gestalten und Dokumentieren im Heft und auf Plakaten soll zunehmend systematisch geübt werden.
Themenübersicht
1. / 2. Schuljahr
Zusammenleben, Regeln und Rituale in der Klasse
Sozialkompetenztraining mit der Familienbildungsstätte
Gesprächsregeln
Gemeinsames Frühstück in der Klasse
Gemeinsames Adventssingen mit allen Klassen
Weihnachten in anderen Ländern
Öffentliches Leben
Unsere Schule und die in ihr arbeitenden Personen
Feste planen (Laternenfest, Weihnachtsfeier, Fasching)
Theaterbesuche
Kindergartenkinder einladen
Spielen und Freizeit
Erzählen von Freizeitaktivitäten
Gemeinschaftsspiele kennen lernen
Besuch des Wochenmarktes
Evtl. Besuch eines Bauernhofes
Evtl. Besuch einer Bäckerei oder Mühle
Technik, Umwelterziehung (z.B. Thema Müll)
Alles, was fliegt (Papierflieger basteln)
Erkundung des Schulgeländes und der Umgebung
Verkehrserziehung
Links / rechts
Wochentage, Monate, Jahreszeiten
Uhrzeit
Natur-Phänomene, Evtl. Regenbogen
Evtl. Luft und Wind, Wasser, Schwimmen und Sinken
Wassergeräusche
Biber, Eichhörnchen, Fuchs (Filme dazu)
Vögel
Haustiere oder Tierkinder
Zootiere
Herbstblätter und Baumfrüchte
Obst und Gemüse (Apfel oder Kartoffel ausführlicher)
Früchtesamen in Töpfen keimen lassen
Unser Körper
Sinne
Zähne
Ernährung
3. / 4. Schuljahr
Klassensprecherwahl
Patenschaften für Schulanfänger
Gelegentliches gemeinsames Frühstück in der Klasse
Ernährungsführerschein
Gemeinsames Adventssingen mit allen Klassen
Leben in anderen Länder
Feste planen
Klassenfahrten planen
Theaterbesuche
Spiele heute / Spiele früher
Freie Arbeitszeit gestalten
Handwerksberufe früher und heute
Getreideernte früher und heute
Berufe
Evtl. Kinderarbeit
Stromkreis
Fahrradführerschein
Marburg
Hessen
Verkehrserziehung
Historische Dimension von Zeit (Mittelalter, Indianer)
Natur-Phänomene, Wetter
Kreislauf des Wassers
Magnetismus / Kompass
Evtl. Sonne, Mond und Sterne
Aggregatzustände des Wassers
Kreislauf des Wassers
Wasserverschmutzung
Möglichkeiten des Wassersparens
Igel
Hund, Katze oder Pferd
Evtl. Dinosaurier
Evtl. Wildtiere
Evtl. Vögel
Getreide
Bäume, Blätter, Früchte und Samen
Unser Körper
Skelett
Sexualerziehung
5. Musikunterricht
Im Fach Musik können sich alle Kinder unabhängig von ihren Lernvoraussetzungen gleichermaßen einbringen. Durch Kindergarten oder Elternhaus haben die Kinder meist schon einen emotionalen Zugang zur Musik erfahren.
Die Freude am Singen und Musizieren zu wecken, bzw. zu erhalten und auszubauen, gehört zu den elementaren Zielen unseres Musikunterrichts.
1. und 2. Schuljahr
Zunächst ist die Stimme das Instrument (körpereigenes Instrument), das jedes Kind mitbringt und mit der es schon vielfältige Erfahrungen gemacht hat. Deshalb liegt der Schwerpunkt in den Klassen 1 und 2 hauptsächlich im Singen von Liedern. Spiel- und Bewegungslieder werden von traditionellen wie modernen Liedern ergänzt. Häufig beziehen sich die Lieder auf Jahreszeiten, ebenso auf Themen im Sach- und Religionsunterricht. Lieder, die zusätzlich mit Bewegung und Gestik ausgedrückt werden, machen den Kindern besonders viel Spaß und tragen gleichzeitig dem kindlichen Bewegungsdrang Rechnung. Lieder zum Unterrichtsbeginn oder Unterrichtsschluss, ebenso für Zwischendrin, helfen den Schulalltag zu rhythmisieren.
Neben unserer Grundausstattung mit Elementarinstrumenten stehen uns inzwischen drei Rhythmuskisten zur Verfügung, die die Stadt Marburg jedem 1. Schuljahr zukommen lässt. ( Projekt: Jedem Kind ein Instrument) Die dafür begleitende Fortbildung wurde von einer Kollegin besucht. Besonders im 1. Schuljahr bieten diese Instrumente einen vielfältigen Einsatz zur Schulung der auditiven Wahrnehmung, der Verklanglichung von Gefühlen in Gedichten und Geschichten. Rhythmen werden gesprochen, geklatscht und mit Instrumenten begleitet.
Durch das gemeinsame Musizieren mit Rhythmusinstrumenten im Klassenverband (später auch beim Flötenspiel) erwerben die Kinder gleichzeitig Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, d. h. sie müssen aufeinander hören, aufeinander warten, miteinander etwas erarbeiten und Rücksicht nehmen.
3. und 4. Schuljahr
Gemeinsames Flötenspiel steht in der 3. und 4. Klasse auf dem Programm. Seit vielen Jahren erhalten die Schüler der 3. und 4. Klasse Flötenunterricht. Nachdem zwei Kolleginnen eine spezielle Fortbildung zu dem Unterrichtswerk FLÖTENTÖNE der Yamaha music education gemacht haben, arbeiten wir mit diesem Werk. Eine Begleit-CD zu allen Flötenstücken, die die Rolle eines Orchesters übernimmt, unterstützt die Freude der Schüler an ihrem solistischen Einsatz. Das Unterrichtswerk bietet einiges an Differenzierung: Einsatz von F-Flöten, Singen, Teamplay oder Schüler- Dirigat. Spaß am Musizieren soll dabei grundsätzlich im Vordergrund stehen. Gleichzeitig werden die Sch. mit der traditionellen Notation vertraut gemacht.
Chor
Im 3. und 4. Schuljahr wird der Musikunterricht um eine Stunde Chor erweitert.
Hier finden traditionelle Lieder ebenso ihren Platz wie moderne Stücke aus Filmen, Schlager, Rock und Pop. Gleichzeitig erarbeiten die Chorkinder jedes Jahr ein Weihnachtsmusical, das bei unserem traditionellen Weihnachtskonzert aufgeführt wird. Dabei kommt ebenso ein Ensemble- bestehend aus Flöten und Rhythmusinstrumenten- mit einem weihnachtlichen Stück zum Einsatz.
Musikalische Darbietungen der Flötenklassen oder des Chores beleben jedes unserer Schul- und Bibliotheksfeste.
Adventssingen
Ein weiteres musikalisches Highlight an unserer Schule ist das Adventssingen.
An jedem Montag nach den Adventssonntagen treffen sich alle Grundschulklassen im Foyer. Hier singen wir gemeinsam zwei bis drei Advents- und Weihnachtslieder, die vorher im Musik- oder Religionsunterricht eingeübt werden. In Absprache mit den Klassenlehrerinnen bereichert je eine Klasse das Adventssingen mit Gedichten, Geschichten oder musikalischen Beiträgen.
6. Religion
Wir unterrichten das Fach Religion in gemischt-konfessionellen Lerngruppen (d.h. bei uns im Klassenverband) in den Klassen 1 – 4 mit je zwei Wochenstunden. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche genehmigen alljährlich diesen Unterricht. Schülerinnen und Schüler, die keiner oder einer anderen Religion angehören, sind herzlich eingeladen, am Religionsunterricht teilzunehmen, weil dadurch die Klassengemeinschaft erhalten bleibt. Außerdem können andere Religionen durchaus die christliche Wertehaltung ergänzen. Der Religionsunterricht ist für alle Kinder geöffnet.
Sollte ein Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen dürfen, so wird es in der entsprechenden Zeit in einer anderen Klasse mitbetreut. Entsprechend der jeweiligen Konfession der Lehrerin/des Lehrers bestimmen diese etwas die Ausprägung des Religionsunterrichts (ev/kath).
Inhaltlich orientiert sich der Religionsunterricht an dem neuen Kerncurriculum Hessen. Darüber hinaus nutzt er die Möglichkeiten, Toleranz, gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung untereinander einzuüben. Er schafft Raum für altersgemäße Fragen nach dem Leben und gibt positive Antworten. Dabei sind sowohl biblische Gestalten/Personen der Kirchengeschichte als auch aktuelle Leitfiguren für die Orientierung der Kinder wichtig. Im Unterricht wird nicht der Glaube bewertet. Ebenso gehört eine kritische Haltung zur persönlichen Reifung.
Grundlage der Beurteilung im Zeugnis sind – wie in allen anderen Fächern auch – die vom Kultusministerium formulierten „Kompetenzen“ für das „ordentliche Lehrfach Religion“.
7. Schwimmen
Während des gesamten 3. und 4. Schuljahres erhalten unsere Grundschüler durchgängig von zwei Fachlehrerinnen Schwimmunterricht. Die erwünschte dritte Sport-/ Bewegungsstunde wird auf diese Weise umgesetzt.
Zu Beginn jeden Mittwochs besuchen wir für zwei Stunden das Lehr- und Sportbecken des AquaMar, die gemeinsame Fahrt dorthin übernimmt ein Schulbus.
In den ersten Wochen des Schuljahres stehen für die neu hinzugekommene Gruppe der Drittklässler Spiele und Übungen zur Wassergewöhnung im Vordergrund. Hierbei wird der Lernstand jedes einzelnen Kindes sichtbar. Zudem wird mit den Eltern abgeklärt, ob ihr Kind körperlich vollbelastbar ist bzw. von bestimmten Übungen Abstand nehmen muss (z.B. Tauchen). Einzelne Kinder, die noch keine Erfahrungen im Wasser gesammelt haben, können in dieser Zeit mit Hilfe gezielter Aufmerksamkeit, spezieller Übungen sowie dem Einsatz von Schwimmhilfen Vertrauen fassen und Sicherheit im ungewohnten, neuen Element finden. Bisweilen ist jedoch für völlige Nichtschwimmer noch zusätzliche private Förderung ratsam.
Jede Schwimmstunde beginnt für alle Kinder mit gemeinsamen Spielen. In dieser Aufwärmphase kommen auch Reifen, Ringe, Bälle und andere Wasserspielgeräte zum Einsatz. Spaß und Wohlfühlen im Element Wasser sind uns als Grundmotivation wichtig.
Im Anschluss hieran teilen wir zwei Übungsgruppen ein. Diese orientieren sich weder an Jahrgangsstufen noch bleiben sie starr über längere Zeit bestehen, sondern sie knüpfen am aktuellen Können der Kinder an. Unser Schwimmtraining umfasst Übungen zum Gleiten, richtigen Atmen, zu Ausdauer, korrekten Schwimmtechniken (insbesondere Brust- und Rückenschwimmen) sowie zu Fertigkeiten wie z.B. nach Ringen zu tauchen, Streckentauchen, Springen, Wenden und nach Zeit zu schwimmen.
Selbstverständlich üben wir auch für den Erwerb der Jugendschwimmzeugnisse in Bronze und Silber. Alle Kinder können diese bis zum Abschluss der vierten Klasse bei uns erwerben – in Einzelfällen auch das Schwimmzeugnis in Gold. Wir hoffen natürlich, dass die Kinder ermuntert werden, privat öfter schwimmen zu gehen, denn nur so erhalten sie in ausreichendem Maße die nötige Übung.
Zur Abwechslung und um neue Anregungen zu vermitteln, gestalten wir auch Einheiten mit dem Einsatz von Schwimmflossen, richten Parcours mit phantasievollen Aufgaben ein oder lassen die Kinder selbst Gruppen mit bestimmten Aufgaben zusammenstellen, z.B. den Bau von Booten mit Kleingeräten.
Die Ziele unseres Schwimmunterrichtes knüpfen an das Motivieren durch Spaß und Wohlfühlen an: Die Kinder sollen weniger zu Hochleistungen angeregt werden – hierfür wären Schwimmvereine eher die Ansprechpartner - als vielmehr ihre vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausbauen und so zu mehr Möglichkeiten und Freude an der schönen Sportart Schwimmen finden.
8. Englisch
Entscheidend für den Englischunterricht in der Grundschule ist, dass Schüler und Lehrer sowie die Schüler untereinander verstärkt in sprachlichen Kontakt treten. Die Kinder lernen spielerisch, sich auch mit wenigen englischen Worten zu verständigen.
Dabei muss Folgendes beachtet werden: Eine Sprache zu erlernen ist ein ganzheitlicher Prozess, der alle Sinne mit einbezieht.
Der Unterricht muss die Kinder motivieren und sowohl ihre sprachlichen und musischen als auch ihre visuellen und logischen Fähigkeiten fördern.
Das bedeutet, dass in den Grundschulenglischunterricht auch Elemente aus anderen Fächern einfließen.
Die vor- und außerschulischen Spracherfahrungen der Kinder gehen heutzutage weit über den Bereich der Muttersprache hinaus.
Zur kindlichen Wirklichkeit gehören sprachliche Vielfalt und interkulturelles Miteinander.
Sie begegnen anderen Sprachen z.B. durch unterschiedliche Medien, durch Freizeitgestaltung und Reisen oder im Kontakt mit anderssprachigen Mitschülern/innen.
So erfordert die veränderte Lebenswirklichkeit der Kinder eine frühzeitige Begegnung mit fremden Sprachen.
Grundlage für unseren Unterricht ist der von den Fachberatern/innen des Landes Hessen für Englisch empfohlene „Minimalplan der Klassen 3 und 4 im Fach Englisch“.
Dessen zentrales Lernziel ist die elementare mündliche Verständigung in Alltagssituationen. Hörverstehen und die mündliche Kommunikation stehen dabei im Vordergrund, Lesen und Schreiben haben eine lernunterstützende Funktion, nehmen jedoch im Verlauf der zwei Schuljahre an Umfang zu.
Darüber hinaus werden die Kinder für kulturelle Besonderheiten in der Behandlung landeskundlicher Themen sensibilisiert.
Im Unterricht setzen wir das von den Fachberatern für Grundschulenglisch empfohlene Lehrwerk „Playway“ ein. Dieses Lehrwerk umfasst alle im Minimalplan empfohlenen Sprachfunktionen und Redemittel, Themenbereiche sowie den Minimal-Wortschatz.
Mit diesem Lehrwerk gelingt es den Schülern sich mit allen Sinnen der englischen Sprache zu nähern, sie spielerisch zu verwenden und sich mit den der Altersstufe angemessenen Redemitteln vertraut zu machen.
Folgende Charakteristika des frühen Fremdsprachenlernens werden mit dem Lehrwerk „Playway“ in unserem Englischunterricht verwirklicht:
Die Kinder..
.. erfassen die Bedeutung neuer Wörter mit Hilfe von Bildkarten und
werden allmählich mit dem englischen Schriftbild mittels
Wortkarten vertraut.
.. erlernen die richtige Aussprache durch Imitation englischer
Sprecher (native speakers) von der CD und vom Video.
.. erweitern ihren Wortschatz spielerisch mit Hilfe einer Vielzahl
motivierender und gezielter Übungen.
.. lernen Bewegungsgeschichten auszuführen (sogenannte action
stories) und entwickeln ihr Hörverstehen durch die konkrete
Verbindung von Sprache und Bewegungen.
.. üben das Hörverstehen dadurch, dass sie kurze Videofilme mit
Geschichten und sketches sehen.
.. lernen Lieder, Reime und chants (rhythmische Sprechgesänge)-
dies wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Aussprache und
Intonation aus.
.. führen in der Klasse kleine Dialoge und Rollenspiele auf.
.. entwickeln behutsam und systematisch die Fähigkeit, englische
Wörter und Sätze zu lesen.
Die Kinder bekommen das Schülerbuch (pupils book) und ein Arbeitsheft (activity book) an die Hand.
Die ausgewählten Themen und Materialien des Lehrwerkes können von den Lehrern durch zusätzliches Themen- und Sprachmaterial ergänzt oder abgewandelt werden.
Wichtig ist für uns, dass die Kinder sich mit dem Lerninhalt identifizieren können, sich der Fremdsprache mit Freude nähern und dadurch das Gelernte länger im Gedächtnis behalten.
Dadurch machen sie die Fremdsprache leichter zu ihrem „eigenen Besitz“ und das Fremde an der Fremdsprache wird abgebaut.
9. Computerarbeit
Durch zahlreiche Fortbildungen im Marburger Medienzentrum wurden wir immer wieder angeregt über den vielfältigen Einsatz von Computern in der Grundschule nachzudenken. Wir haben uns in unserem Team entschieden, die Computer hauptsächlich einzusetzen
zur Unterstützung des Leselernprozesses
zur Stärkung der Lesemotivation
zur Informationsbeschaffung
Gerade zu Beginn des 1. Schuljahres ist es hilfreich und für die Kinder sehr motivierend das Lesen lernen durch Übungen bei Budenberg (Reime - Erstlesen- Partnerlesen) zu unterstützen, ebenso die Kenntnis der Laute in der Anlauttabelle (Lernwerkstatt) zu vertiefen.
Da uns das Lesen von Büchern ein besonderes Anliegen ist, sollen die Kinder ab dem 2. Schuljahr gelesene Bücher bei Antolin bearbeiten(siehe Lesekonzept).
Zur Informationsbeschaffung bei Referaten oder Sachunterrichtsthemen führen wir die Kinder in der 3./4. Klasse an die Nutzung des Internets heran.
Ebenso bieten wir in freien Arbeitsphasen für Kleingruppen unsere Programme von Budenberg und Lernwerkstatt an.
Für all diese Zwecke können wir zwei gut ausgestattete Computerräume nutzen (siehe Vorteile unserer gemeinsamen großen Verbundschule).
IV. Von der Anmeldung bis zum ersten Schultag (Grundschule)
Anmeldung
Kinder, die bis zum 30. Juni eines Jahres das sechste Lebensjahr vollendet haben und damit zum 1. August des Jahres schulpflichtig werden, müssen bereits im März des Vorjahres in der Schule angemeldet werden. Hierzu laden wir die Eltern zu einem Elternabend ein. Hier werden alle Formalitäten gemeinsam erledigt.
Im Oktober laden wir die Kinder zum Kennenlernen ein. Den Eltern steht eine Grundschullehrerin zur Verfügung, die unser Konzept kurz vorstellt und eventuelle Fragen beantwortet. In der gleichen Zeit beschäftigen sich die übrigen Kolleginnen mit den Kindern und verschaffen sich einen ersten Eindruck von deren Lernvoraussetzungen. Hierbei geht es im Besonderen um sprachliche Aspekte und um den allgemeinen Entwicklungsstand der Kinder.
Sollten Kinder mit Migrationshintergrund noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, müssen sie einen so genannten Vorlaufkurs besuchen. Damit soll gewährleistet werden, dass sie vom ersten Schultag an ohne sprachliche Probleme am Unterricht teilnehmen können.
Die Kann-Kinder werden im Februar zu einer Vorstellung mit gleichem Ablauf eingeladen.
Gesundheitsamt
Nach der Anmeldung in der Schule werden die Kinder vom Gesundheitsamt eingeladen und auf ihre Schulfähigkeit hin untersucht.
Schnuppertag
In Absprache mit den Eltern und Kindergärten werden im Mai alle zukünftigen Schulkinder zu einem Schnuppertag in die Schule eingeladen. Hier lernen sie ihre Paten kennen und verbringen mit ihnen eine gemeinsame Schulstunde. Natürlich wird auch gemeinsam gefrühstückt und bei gutem Wetter der Spielplatz erkundet.
Elternabend
Im Juni werden alle Eltern der zukünftigen Schulkinder zu einem Elternabend eingeladen. Hier lernen sie die Klassenlehrerin kennen und erhalten Informationen über die wichtigsten Abläufe in den ersten Schultagen.
Außerdem liegt eine Materialliste bereit mit allen wichtigen Dingen, die für einen guten Schulstart benötigt werden.